29.03.2022 – by Daniela Hüttemann | Read the full article here (German only)
Das deutsche Biopharma-Unternehmen Atriva berichtet von einer guten antiviralen Wirkung seines Kinasehemmers Zapnometinib gegen alle besorgniserregenden Coronavirus-Varianten inklusive Omikron. Eine Phase-II-Studie mit hospitalisierten Covid-19-Patienten läuft bereits.
»Zapnometinib ist ein MEK-Inhibitor mit dualem Effekt, der voraussichtlich gegen alle existierenden Varianten von SARS-CoV-2 wirken wird«, sagt Atrivas Chief Medical Officer Dr. Stephan Stenglein in einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens. Zum einen soll das Molekül (bisher auch als ATR-002 bezeichnet) die Virusreplikation hemmen, indem es dafür wichtige Kinasen der Wirtszelle hemmt. Zum anderen soll es die körpereigene Immunantwort günstig beeinflussen, indem die Zytokin-Ausschüttung inhibiert wird. Darüber hinaus sei Zapnometinib nicht anfällig für antivirale Resistenzen.
Atriva arbeitet an Molekülen, um schwere Atemwegserkrankungen zu behandeln, die durch RNA-Viren ausgelöst werden. Im Januar erhielt das Unternehmen eine Orphan-Drug-Designation der US-Arzneimittelbehörde FDA zur Entwicklung von Zapnometinib zur Behandlung von Hantavirus-Infektionen. Genau wie Hanta- gehören Coronaviren zu den RNA-Viren.
Zapnometinib ist Atrivas Leitwirkstoff. Laut aktueller Pressemitteilung habe nun ein beauftragtes externes Forschungslabor eine starke antivirale Wirksamkeit bei besorgniserregenden Coronavirus-Varianten gezeigt, auch bei Omikron. Derzeit läuft eine Phase-II-Studie (RESPIRE), in der Zapnometinib bei hospitalisierten Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Covid-19 gegenüber Placebo erprobt wird. 110 Patienten erhalten Placebo, 110 weitere Patienten erhalten am ersten Behandlungstag 900 mg Zapnometinib in Tablettenform und dann für weitere fünf Tage jeweils 600 mg täglich. Das Unternehmen machte noch keine Angaben, wann die Ergebnisse erwartet werden. Zudem soll der Wirkstoff demnächst auch bei Influenza klinisch getestet werden.